Die nationalsozialistische rassenideologie und ihre praktische umsetzung am beispiel norwegischer kriegskinder aus der faschistischen besatzungszeit 1940 1945
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universitat Greifswald (Historisches Institut, Lehrstuhl fur Nordische Geschichte), Veranstaltung: Proseminar, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die Arbeit greift ein in der Geschichtswissenschaft sehr aktuelles und erst spat in der Forschung ernsthaft aufgenommenes Thema auf: Lebensborn e.V. in Norwegen, Kriegskinder deutscher Soldaten und norwegischer Frauen und ihre Schicksale (auch nach '45), Abstract: Im Jahr 2000 treten Paul Hansen, Karl-Otto Zinken, sowie funf weitere Klager an die Rechtsanwaltin Randi Hagen Spydevold in Oslo heran. Was sie mit einander teilen, ist ihr gemeinsames Schicksal als so genannte "Tyskerbarn" (Deutschenkinder), deren Kindheit und Jugend davon gepragt waren, dass sie oft ohne ihre Eltern aufwuchsen, zwischen Heimen und Pflegefamilien hin und hergereicht und von der norwegischen Gesellschaft als schandlicher Makel des NS-Regimes gepeinigt und gedemutigt wurden. Sie sind Kinder norwegischer Frauen, die wahrend des Zweiten Weltkrieges eine enge Beziehung mit einem Deutschen eingegangen waren, sprich aus gesellschaftspolitischer Sicht ganz offensichtlich und schamlos mit dem Feind fraternisiert hatten. Die Zahl der deutsch-norwegischen Kriegskinder kann zwar lediglich geschatzt werden, sie belauft sich jedoch laut Aktenfund in Oslo auf etwa 10.000 bis 12.000 Kinder. Degradierung, Ausstossung und Misshandlungen waren die Folge, meist fur Mutter und Kind, die nicht nur willkurlich aus der Bevolkerung hervorgingen, sondern auch haufig von der Regierung der Nachkriegszeit gebilligt wurden. Ein Jahr spater liegen bereits 150 Klagebegehren beim Osloer Stadtgericht vor und die Zahlen steigen in der folgenden Zeit stetig. Die dahinter stehenden Klager fordern eine langst uberfallige Auseinandersetzung der Gesellschaft mit diesem Kapitel der eigenen Vergangenheit,