Kulturen und Gesellschaften existieren nicht unabhängig in der Welt, sondern in andauernder Interaktion mit allen umgebenden Systemen, zunächst einmal untereinander, aber zum Beispiel auch mit individuellen Menschen und deren Verhaltensweisen, mit technischen Artefakten, Bakterien oder dem Klima. Für eine rationale, realistische und umfassende Betrachtung der gesellschaftlichen und kulturellen Systeme benötigen wir daher eine integrative Perspektive, die diese Zusammenhänge mit den anderen Bereichen der Welt einschließt und auf die wechselseitigen Abhängigkeiten fokussiert. Dieses Werk stellt ein naturalistisches Projekt vor, das auf die notwendige Integration hinzielt. Mittels der Disziplinen übergreifenden Konzepte von Evolution und System wird eine Sichtweise eröffnet, die die einzelnen fachspezifischen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild organisiert. Damit werden die analytisch jeweils notwendigen Reduktionismen der Einzelwissenschaften synthetisch ausgeglichen und neue Sinnstrukturen eröffnet, die sich sowohl durch Offenheit gegenüber zukünftig notwendig werdenden Erweiterungen auszeichnen, wie auch durch Geschlossenheit im Sinne einer durchgängigen Konsistenz.